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Heinrich VON PLETTENBERG gt. Verken zu Lenhausen, "unteres Haus"
(Abt 1478-1522)
Maria (Merge, Katharina?) VON WENDT Zum Crassenstein
(Abt 1482-)
Friedrich II VON FÜRSTENBERG zu WATERLAPPE
(Cir 1465-1543)
Mechtild (Metta) VON PLETTENBERG zu Nehlen
(Cir 1485-1511)
Christoph VON PLETTENBERG zu Lenhausen, "unteres Haus"
(Abt 1504-Abt 1545)
Elisabeth VON FÜRSTENBERG zu WATERLAPPE
(Abt 1496-)

Elisabeth VON PLETTENBERG zu Lenhausen
(Cir 1545-)

 

Family Links

Spouses/Children:
1. Ludwig II VON STOCKHAUSEN

Elisabeth VON PLETTENBERG zu Lenhausen

  • Born: Cir 1545
  • Marriage (1): Ludwig II VON STOCKHAUSEN
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bullet  Research Notes:

Email from FrankS (SauerlandList):

Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach der Herkunft der Ehefrau des Ludwig Schulte von Stockhausen. Im Netz und in einigen Büchern wird eine Elisabeth v. Plettenberg zu Lenhausen angegeben. Ich habe jetzt überprüft, ob diese Angabe stimmt. Meine Untersuchungen zu den adligen Ehefrauen der frühen Familie veröffentliche ich gesondert.

Zuerst habe ich die Angaben in Büchern recherchiert um herauszufinden, woher diese Angabe kommt, den in Urkunden und in der Stammtafeln der Plettenberg findet sich DIESE Elisabeth nicht. Dabei fand ich heraus, dass Otto Ritgen (1882-1956) der erste war, der zu ihr etwas geschrieben hat. alle anderen Publiktionen basieren auf seinen Vorarbeiten.

Wolfgang Schledde berichtete mir, dass er bei Ritgen gelesen habe, die Vermutung , dass eine Plettenberg Ludwigs Frau gewesen sei dadurch entstanden, dass Ritgen geglaubt habe, das Richteramt zu Calle sei erblich in der Familie der Schulten von Stockhausen gewesen. (Wolfgang, kannst du noch einmal in deinen Unterlagen nachsehen, wo genau in Ritgens Unterlagen das steht, in meiner Kopienauswahl habe ich diesen Hinweis nicht gefunden)

Betrachtet man die Richterreihe des 17. Jahrhundert, läßt sich feststellen, dass der Sohn dem Vater usw. im Richteramte folgte. Im 16. Jahrhundert wechselten die Richterfamilien aber einander ab. Da Ludwig III. der erste Caller Richter aus der Familie Stockhausen war und seine Kinder und Enkel ihm im Richteramt folgten, ging - nach Wolfgang - Otto Ritgen davon aus, dass Ludwig II. das Richteramt erheiratet haben müsste. Und seine Vorgänger waren seit 1587 Johann v. Plettenberg bzw 1606-1614 Anton v. Plettenberg . Also nahm man an, dass eine unbekannte Plettenbergtochter ihrem Ehemann das Amt des Richters von Calle zugeführt habe. Schaut man sich aber die Liste der Vorgänger Plettenbergs an, dann muss man feststellen, dass vor ihm ein Henrich Mencken 1549-1561, 1511 Johann Klunsynck und 1469 Evert Becker Richter waren. Ein Erblichkeit lässt sich da nicht feststellen, auch, wenn wir die Frauen der Richter nicht kennen. In seinen Unterlagen fügt Ritgen gar keine Ehefrau bei Ludwig Schulte von Stockhausen in der Stammtafel ein.

Der nächste, der über die Plettenbergfrau des Ludwig berichtete, was Stirnberg in seinem Aufsatz über die Stockhausen. Dort schreibt er " Dass seine Gattin eine Elisabeth v. Plettenberg - jetzt hat sie sigar schon einen Vornamen bekommen - wurde von manchen Familienforscher schon lange vermutet. Ich bin mir - nach längerer Beschäftigung mit diesem Problem - auch ziemlich sicher, auch wenn uns darüber keine erhaltenen "Eheberedung" informiert. Und darum möchte ich auch auf dieses genealogische Problem ein wenig ausfühlicher ermöglichen:

In der mündlichen Überlieferung ( !!!!!) und den sich daraus ergebenen genealogischen Darstellungen ist häufig die Rede von einer (Elisabeth) v.Plettenberg als Gattin dieses Ludwig II. Meist wurde sie dann als Tochter der Plettenberg-Linie zu Bergen (Niederberge, Krchspiel Calle) - allerdings nicht so von Otto Ritgen, dem (Mit-) Erforscher der Stockhausen-Geschichte. Auch Hömberg sagt in Heft 6 in der Reihe "Geschichtliche Nachrichten" darüber nichts aus, denn hieb- und stichfeste Nachweise fehlen eben. Ich bin der Meinung, dass es sich bei dieser Elisabeth sehr wohl um eine Plettenberg-Tochter - zwar nicht aus der Linie Berge, sondern aus jener zu Stockum - handelt und möchte diese Auffassung unserer Familienbriefen.

Stirnberg führt dann weiter aus:
...
1. Otto Ritgen hielt eine Heirat des Ludwig II. mit einer NN v. Plettenberg für wahrscheinlich, wenn er sie auch keiner der bekannten Plettenberg-Linien zuordnete.
2. Das gleiche trifft auch zu auf Berthold v. Bischopinh, der sie allerdings fälschlicherweise als aus der Plettenberg-Linie zu Berge stammend ansah.
3. Anton Enste nannte in seinem 1962 veröffentlichem Jugendbuch *Werwölfe umden Schultenbuch" als Gattin Ludwig v. Stockheim (=Stockhausen) die Elisabeth v. Plettenbracht (=Plettenberg) ... Da fast alle genannten Verwandtenbeziehungen der Stockhausen-Familie mit den geschichtlich nachgewiesenen übereinstimmen, könnte man dies auch für die genannte Elisabeth v. Plettenberg annehmen. "

Gerade Enste, den ich als Autor für am wenigsten historisch belastbar halte, wird von den Befürwortern der Elisabeth-von-Plettenberg-These gerne als Kronzeuge genannt, da er doch angeblich alle anderen Personen der Stockhausenfamilie korrekt genannt hat. Trotzdem wissen wir bei ihm nicht, was Dichtung und Wahrheit ist. Deshalb können Lücken im Stammbaum auch durch erfundene Personen ergänzt werden. Schwerwiegender in der ablehnenden Bewertung finde ich die Aussagen zweier Historiker dazu.

"4. Wilhelm Honselmann: glaubt dagegen nicht (Brief von 1986), daß Elisabeth v. Plettenberg, die Schwester des Melchior v. Plettenberg, die Gattin des Ludwig II. Schulte zu Stockhausen.
5. Professor Hömberg macht keine Aussage zu der Gattin von Ludwig,

Es wird bei der Durchsicht der oben genannten Untersuchungen schnell klar, dass es keinerlei urkundlichen Beweis für die Existenz eine v. Pelttenberg oder gar einer Elisabeth v. Plettenberg als Ehefrau des Ludwig Schulte von Stockhausen gibt.

Stirnberg geht trotzdem mit seiner These weiter, dass eine Tochter dieser Familie nach Stockhausen eingeheiratet habe. Er vermutet, dass es sich bei ihr um Elisabeth v. Plettenberg zu Lenhausen, Tochter des Christoph v. Plettenberg und der Elisabeth v. Fürstenberg handelt. Diese findet sich zwar im der entsprechenden Stammtafel Plettenberg in der Sammlung des Max v. Spiessen, allerdings ohne Nennung eines Ehemanns. Bei Annahme, dass Stirnbergs Vermutung stimmen würde, taucht aber ein neues Problem auf. Denn dann hätte der dritte Ludwig, Elisabeth v. Plettenbergs Sohn eine nahe Verwandte aus der Familie Fürstenberg geheiratet. Für diese Eheschließung liegt aber kein Dispens vor.

Stirnberg meint für dieses Problem die Lösung gefunden zu haben, indem er eine mögliche uneheliche Geburt der Stockhausen Ehefrau annimmt. Doch auch diese ist nicht in den Quellen zu finden, genauso wenig wie eine nähere Beziehung zur Lenhausener Familie Plettenberg oder gar ein Erbe.

Als letztes Beweissteinchen nennt Stirnberg die adligen Ehen von Ludwigs Vorfahren, dazu werde ich später mehr mitteilen, nur eines schon einmal vorab: Auch diese adligen Ehen basieren nicht auf eindeutigen Quellen. Folglich kann dies - meiner Meinung nach - nicht ein weiteres Fundament sein, dass auch Ludwig eine adlige Dame geheiratet hat. Und dann wäre es doch auch merkwürdig, dass Ludwigs Sohn sich zweimal mit der Eheschließung mit zwei Bastardtöchter adliger Herren hätte zufrieden geben müssen, obwohl doch sein Vater, Großvater und Urgroßvater angeblich schon adlige Damen geheiratet hatten.


Was ich auch noch mekrwürdig finde ist die Tatsache, dass Ludwigs Kinder Ludwig (nach dem Vater), Cyriakus/Hermann, Dietrich, Maria, Elisabeth, Jost, Anna Johanna und NN hießen. Bei der großen Anzahl überlebender Söhne dürfte man doch annehmen, dass einer wenigstens den Namen des mütterlichen Großvaters Christoph v. Plettenberg zu Lenhausen oder des "Domherrrenonkels " Melchior getragen hätte, aber so hießen die Kinder eher NICHT! Bestenfalls könnte man bei Dietrich einen Plettenbergonkel als Paten vermuten.

Ich fasse daher zusammen: Die Vermutung, dass die Ehefrau Ludwigs eine Plettenberg gewesen sei, basiert auf dem falschen Gedanken der Erblichkeit des Richteramtes zu Calle im 16. und zu Anfang des 17. Jahrhundert, es gibt zu ihr keinerlei urkundliche Beweise aber zahlreicher Vermutungen, die aufeinander aufbauen, darüber hinaus trägt auch keiner von Ludwigs Söhnen einen Plettenberg Namen.

Vor diesem Hintergrund empfehle ich, die angenommene Herkunft von Ludwigs Ehefrau aus der familie Plettenberg komplett zu streichen, da es dafür nicht den hauch eines Beweises gibt und alle Thesen nur auf Unterstellungen und vermutungen ohne irgendeinen konkreten Hinweis in den Quellen basieren.

Was meint Ihr dazu?


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Elisabeth married Ludwig II VON STOCKHAUSEN, son of Ludwig I VON STOCKHAUSEN and Unknown. (Ludwig II VON STOCKHAUSEN was born about 1530 in Stockhausen, NW, DEU and died in 1596 in Stockhausen, NW, DEU.)


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